Brustfehl­bildungen

Tubuläre Brust

Als tubuläre Brust, welche eine angeborene Fehlbildung darstellt, versteht man die Unterentwicklung des unteren Teils der Brust (untere Quadranten) im Verhältnis zu den oberen Quadranten. Dadurch entsteht eine schlauchartige Form, welche auch als Schlauchbrust oder Rüsselbrust benannt ist. Ein weiteres Merkmal ist die oft zu hoch sitzende Unterbrustfalte, so dass die Brüste zusätzlich stark nach unten hängen.

Klassifikation Tubuläre Brust

  • Typ 1: Fehlen des inneren, unteren Quadranten der Brust. Unterbrustfalte innen angehoben.
  • Typ 2: Fehlen der beiden unteren Quadranten. Die Unterbrustfalte ist seitlich und innen angehoben, die Brust hängt.
  • Typ 3: Fehlen der beiden unteren Quadranten. Die oberen Quadranten der Brust sind unterentwickelt. Die Unterbrustfalte ist angehoben und das Brustvolumen reduziert. Die Brustwarze ist verzogen und vergrößert.
  • Typ 4: Fehlen aller Quadranten der Brust. Deutlich angehobene Unterbrustfalte und reduziertes Brustvolumen. Die Brustwarze ist verzogen und vergrößert.

Korrektur

Bei der tubulären Brust handelt es sich um einen genetischen Defekt, der die Brustentwicklung in mehr oder weniger ausgeprägter Form betrifft. Eine Korrektur kann nur durch eine Operation erfolgen, um die Asymmetrie auszugleichen, die verzogenen Brustwarzen anzupassen und die natürliche Form der weiblichen Brust wiederherzustellen.

Bei Fehlbildungen vom Typ 1 oder Typ 2 wird die Unterbrustfalte auf der natürlichen Höhe hergestellt und die Brustdrüse entfaltet. Zur Brustvergrößerung eignen sich tropfenförmige Implantate, um das fehlende Volumen der unteren Quadranten auszugleichen. Bei den tubulären Brüsten vom Typ 3 oder Typ 4 wird zusätzlich zur oben genannte Operation eine Bruststraffung sowie Korrektur der Brustwarzen durchgeführt.

 

Schlupfwarzen / Hohlwarzen

Eingezogene Brustwarzen entstehen durch verkürzte Bindegewebsstränge und/oder Milchgänge und können die Stillfähigkeit beeinträchtigen. In der Regel verursachen sie keine Schmerzen, stellen aber ein ästhetisches Problem dar.

Korrektur

Schlupfwarzen, welche eine ästhetische Beeinträchtigung darstellen, können operativ behandelt werden. Bei der Operation können die verkürzten Stränge durchtrennt werden. Nach dem die Brustwarze aufgerichtet wurde, wird durch eine speziellen Nahttechnik das Einziehen verhindert. Bei dieser Technik kann es jedoch zum Verlust der Stillfähigkeit kommen.

 

Poland-Syndrom

Als Poland-Syndrom wird eine angeborene Fehlbildung der vorderen Brustwand bezeichnet, die häufig mit einem einseitigen Fehlen der Brustmuskulatur und der Unterentwicklung der Brustdrüse auftritt. Zusätzlich können Knochendeformitäten im Bereich des Brustkorbs auftreten. Die Fehlbildung betrifft Mädchen und Jungen, wobei Jungen häufiger betroffen sind. Das Poland-Syndrom tritt an der rechten Körperseite häufiger auf als an der linken.

Oft gleichen die Patienten die unterentwickelten Brustmuskeln anderweitig aus, so dass die kosmetische Beeinträchtigung im Vordergrund steht. Nach der Pubertät kann bei Frauen der Ausgleich der Asymmetrie mittels Brustvergrößerung durch ein Silikon-Implantat oder Brustvergrößerung durch Eigenfett erfolgen. Oft kann es die individuelle Situation erfordern, die Brustwarze an der betroffenen Seite anzupassen oder die gesunde Brust zu straffen.

 

Fehlende Brustwarze – Athelie

Kommt es während der Embryonalphase zu Schädigungen in der Entwicklung der Brustwarze, kann diese vollständig fehlen.

Korrektur

Die operative Korrektur umfasst die Neuformung der Brustwarze mittels spezieller Lappentechniken. Auch eine Tätowierung in 3D-Technik ist möglich.

 

Überzählige Brustwarzen – Polythelie / akzessorische Mamille

Auch das Auftreten von überzähligen Brustwarzen (Polythelie oder akzessorische Mamille) wird unabhängig vom Geschlecht beobachtet und kann im Verlauf der embryonalen Milchleiste auftreten. Diese reicht von den Achselhöhlen über den Brustbereich bis zu den Leisten. Oft werden die zusätzlichen Brustwarzen in der Achselhöhle bemerkt.

Korrektur

Die Polythelie kann in einem kurzen und kleinen Eingriff erfolgen. Dabei werden die überzähligen Brustwarzen über einen kleinen Schnitt in lokaler Betäubung entfernt.

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